RGB und CMYK – was bedeutet das?
Wahrscheinlich hat jeder schon mal festgestellt, dass Bilder nach einem Ausdruck lange nicht so leuchtende Farben aufweisen, wie am Bildschirm. Wieso ist das so?
Damit es beim Druckergebnis keine Überraschungen gibt, ist es wichtig zu wissen, was RGB und CMYK überhaupt bedeutet und welche Besonderheiten es gibt!
RGB (Rot, Grün, Blau) und CMYK (Cyan, Magenta, Yellow, Key/Schwarz) sind Bezeichnungen für Farbräume. Sie geben das Farbspektrum an, das auf einem Medium beim Mischen dieser Farben abgebildet werden kann. RGB- und CMYK-Farbräume werden wie folgt angewendet:
- Der RGB-Farbraum findet bei Bildschirmen und digitalen Bildern Anwendung (durch Mischen der Lichtfarben).
- Der CMYK- Farbraum findet Anwendung beim physischen Druck, zum Beispiel beim Druck farbiger Fotos und Abbildungen.
Was ist ein RGB-Farbraum?
Der RGB-Farbraum ist am besten für die digitale Bild-Darstellung geeignet z. B. auf Bildschirmen, Fernsehern, Smartphones oder Tablets. Die RGB-Farben sind „Lichtfarben“ und werden erreicht, indem Licht in den Farben Rot, Grün und Blau im jeweiligen Gerät (z. B. Bildschirm) bei unterschiedlicher Intensität gemischt werden.
Je mehr Licht, umso heller wird die Farbe - deshalb spricht man hier auch von einem additiven Farbraum! Wenn man zum Beispiel Licht in den drei Farben Rot, Grün, Blau bei maximaler Leuchtkraft mischt, erhält man Weiß! Setzt man die Lichtstärke der RGB-Farben auf 0 zurück erhält man Schwarz!
Im RGB-Farbraum können mehr als 16 Millionen Farben auf dem Bildschirm dargestellt werden.
Was ist ein CMYK-Farbraum?
CMYK (Cyan, Magenta, Yellow, Key/Schwarz) ist der Farbraum für gedruckte Produkte im Vierfarbdruck. Ähnlich wie bei einem Malkasten, wird durch entsprechendes Mischen der vier Grundfarben, der gewünschte Farbton auf dem Papier gedruckt. Wenn man die Farben Cyan, Magenta und Gelb zu je 100% mischt erhält man Schwarz. Man spricht hier auch von einer subtraktiven Farbmischung.
CMYK- und RGB-Farbraum im Vergleich
In der nebenstehenden Abbildung sind alle für den Menschen sichtbaren Farben wiedergegeben - dem so genannten Normalfarbraum (CIE-Normvalenzsystem). Weiterhin sind die Farbräume sRGB, AdobeRGB und CMYK dargestellt.
- sRGB (weißer Rahmen)
Das Spektrum des sRGB-Farbraums (standardRGB) wird von vielen Soft- und Hardwareherstellern unterstützt (Monitore, Smartphones, Tablets, TV-Bildschirme) - Adb RGB (weißer Rahmen)
Der Adb RGB-Farbraum (AdobeRGB) ist ein RGB-Farbraum, der 1998 vom Software-Hersteller Adobe Inc. definiert wurde um den darstellbaren CMYK-Farbraum eines Farbdruckers zu verbessern und an den RGB-Farbraum von Bildschirmen anzunähern. - CMYK (schwarzer Rahmen)
Das Farbspektrum des CMYK-Farbraums findet im professionellen Vierfarbendruck Anwendung (z. B. Digitaldruck und Offsetdruck).
Wie in der Abbildung zu sehen, ist das Spektrum des CMYK-Farbraums kleiner als beim RGB-Farbraum – entsprechend können beim Druck mit den CMYK-Farben erheblich weniger Farben abgebildet werden!
Beispiele aus der Praxis
Wie schon beschrieben, ist der Farbraum bei RGB-Farben erheblich größer als der Farbraum, der beim Druck mit CMYK-Farben abgebildet werden kann. Bei der Umwandlung von RGB-Farben in den CMYK-Farbraum können diese „Lichtfarben“ (Bildschirmfarben) nur annähernd wiedergegeben werden.
Zur Veranschaulichung zeigen wir in den beiden unten aufgeführten Beispielen, wie sich die beiden Farbräume RGB und CMYK auf das Druckergebnis auswirken können:
- Beispiel 1 (Umschlag - RGB nach CMYK) *
Die RGB-Daten des Umschlags wurden in diesem Beispiel nachträglich in den für den Druck notwendigen CMYK-Farbraum gewandelt:
Der Umschlag ist dunkler als beim „Umschlag-Beispiel 2“ - beim Druck gehen viele Details verloren, die in der Bildschirmansicht, am PC des Kunden, noch sichtbar waren!
- Beispiel 2 (Umschlag - direkt CMYK) *
Hier wurden die Daten zum Umschlag direkt vom Kunden im CMYK-Farbraum erstellt:
Der Umschlagbogen ist heller und detailreicher - das Druckergebnis entspricht dem Kundenwunsch!
Unsere Empfehlung
Eine Umwandlung von RGB-Daten in den CMYK-Farbraum ist zwar möglich, das Druckergebnis ist aber meist nicht überzeugend und deshalb nicht zu empfehlen!
Deshalb ist es sinnvoller die Druckdaten (z. B. für Bücher, Chroniken, Broschüren, Kalender) direkt bei der Datenaufbereitung im CMYK-Farbraum anzulegen – so entspricht die Farb-Darstellung am Bildschirm eher dem späteren Druckergebnis!
Abweichungen zwischen der Bildschirmdarstellung und dem fertigen Druckergebnis lassen sich jedoch nie ganz vermeiden! Das hängt schon allein mit den ganz unterschiedlichen Ausgabemedien (Bildschirm/Papier) zusammen.
Um das Druckbild auf Ihrem Monitor zu simulieren, können Sie als Ausgabeprofil „Fogra39 (ISO Coated V2 ECI)“ in Ihrem Layoutprogramm einstellen. Zudem ist für einen annähernden Eindruck des Druckergebnisses eine Kalibrierung des Bildschirms erforderlich! Eine absolut wirklichkeitsgetreue Darstellung des Drucks auf dem Bildschirm ist aber kaum möglich.
Sie haben noch Fragen zum Anlegen Ihrer Druckdaten? – Wir helfen gerne weiter!
Ihr Team DRUCKTERMINAL
* Layout-Beispielbilder zum Umschlag mit freundlicher Genehmigung der Beyond Worlds GmbH (https://beyondworlds.de/),
Illustratorin Bente Schlick (http://benteschlick.com/)
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